Anmerkungen zum Thema Unternehmenskultur

Alle Bemühungen, in den Betrieben grundlegende Veränderungen herbeizuführen, sei es nun im Zuge eines Merging-Prozesses oder beim Antritt einer neuen Geschäftsleitung, sind, sofern sie sich nicht mit der Unternehmenskultur intensiv beschäftigen, zum Scheitern verurteilt. Ich behaupte, dass der Grund dafür darin liegt, dass Kulturen, und als solche auch Unternehmenskulturen, ein ausgesprochen konservatives Element darstellen. Um diese Behauptungen im Einzelnen zu erläutern, werfen wir zuerst einen Blick auf den Begriff der Kultur.

Die Kultur ist die Gesamtheit von grundsätzlichen Äußerungen eines Sozialverbundes, seien es nun Völker, Vereine oder eben Unternehmen. Diese grundsätzlichen Äußerungen können nun Leitvorstellungen religiöser, moralischer oder politischer Art sein oder aber sich in Werken der Kunst niederschlagen. Allen diesen Äußerungen ist gemeinsam, dass sie im Gegensatz zu pragmatisch-praktischen Äußerungen Wertecharakter haben. Als solche wollen sie nicht ohne weiteres zur Disposition gestellt werden. Entgegen ihrer vermeintlichen Absolutheit erfüllen sie indes eine Funktion. Und in dieser Funktionalität sind sie im Sinne des Systemerhalts nützlich für dieses System: Sie stabilisieren einen Status quo, indem sie als mentale Schemata die Wahrnehmung von Binnenkulturellem erleichtern, Systemfremdes aber abzuwehren und auszublenden helfen. Genau darüber sind sie auch wieder von relativer Bedeutung, da es verschiedene Systeme gibt. Nichtsdestoweniger begreifen sie die Mitglieder an einer Kultur als absolut.

Ein letzter Grund für den Konservativismus von Kulturen: Sie sind tradiert und damit traditionell: Wenn etwas so lange Bestand gehabt hat, dann muss Gutes daran sein, dann darf man es nicht so einfach verwerfen!

Was nützen uns diese Einsichten für unsere Arbeit?

Wer mit, nicht gegen eine Kultur arbeiten will, muss sie kennen, zumal wenn man ihr das erste Mal begegenet oder auch dann, wenn man sie sich bewusst machen will. Als hervorragende Methode erachten wir hier unser Narratio-Konzept.


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